Fortbildungsprogramm

Die Beratung von Menschen mit Suchterkrankungen

Veranstaltungsziele

Die Arbeit in den Jobcentern ist von Menschen geprägt, die aufgrund ihrer multiplen Notlagen die Strukturen der Transferleistungen nicht kurzfristig verlassen können. Wirtschaftliche Notlagen treten nicht singulär auf. Sie gehen regelmäßig einher mit persönlichen Notlagen. Zu solchen Notlagen gehören auch jene, die suchtbedingt sind. Fachkräfte der Jobcenter stellen nicht immer sofort fest, ob die Kundschaft unter Süchten leidet. Manche Süchte werden von den Betroffenen geschickt kaschiert. Die Fachkräfte in den Jobcentern nehmen oft nur die Auswirkungen einer Sucht wahr. Sie erkennen diese selbst aber nicht oder zu spät, um darauf angemessen zu reagieren. So torpediert diese besondere Kundschaft offenbar willentlich sämtliche Integrationsbemühungen. Und es sind weder Mittel noch Wege bekannt, wie man mit dieser Kundschaft am besten umgeht. Die Fachkräfte fühlen sich in den Beratungsgesprächen häufig überfordert. Sie reagieren aus dieser Hilflosigkeit heraus nicht selten falsch.

In diesem Seminar werden Hintergründe zum Entstehen von Süchten, zu Suchtarten und zu den Süchtigen selbst (Haltung und Verhalten) aufgezeigt. Es werden die alltäglichen Schwierigkeiten suchterkrankter Menschen erläutert, beispielsweise ausgelöst durch einen gestörten Umgang mit Alkohol, mit Medikamenten, mit Drogen, mit Spielen, mit Gewalt oder mit der Nahrungsaufnahme (wie Anorexie und Bulimie). Nicht zuletzt werden die Auswirkungen auf den Erfolg von Berufsberatung, Arbeitsvermittlung und das Fallmanagement dargestellt.

Dieses Seminar verhilft dazu, süchtige Menschen zu erkennen und ihre Motivationslagen herauszufinden. Es wird vermittelt, wie man diese Erkenntnisse für eine zielorientierte und mittel- bis langfristig erfolgreiche Beratungsarbeit sinnvoll nutzen kann, ohne die Wertschätzung für den betroffenen Menschen aufgeben zu müssen. Es ist Ziel des Seminars durch die tiefergehenden Erkenntnisse auch leichter akzeptieren zu können, dass suchterkrankte Menschen nicht mit normalen Maßstäben zu messen sind. Zur Erhaltung der eigenen Psychohygiene soll bei den Teilnehmenden auch die Erkenntnis reifen, dass es Menschen gibt, die nicht ohne Sucht, sondern nur mit der Sucht ihr Leben meistern können.

Die Teilnehmenden werden ihre Beratungsgespräche künftig mit richtiger Haltung und optimierten Kompetenzen, besser und konfliktärmer als bisher führen können.

Inhalte

1. Erkennen von Suchtgefährdungslagen und Suchterkrankungen
2. Medizinische Diagnosen für Suchtverhalten/Gesundheitsbezogene Gefährdungsanalysen
3. Auswirkungen von Suchterkrankungen auf die Berufsberatung, die Arbeitsvermittlung und das Fallmanagement und die Grenzen zu normativ geforderten Mitwirkungspflichten
4. Systemische Beratung und die kurzfristig angelegten Veränderungsprozesse
5. Ressourcenorientierte/erwerbsbezogene Leistungsbilder von suchterkrankten Menschen
6. Hilfestellungen bei persönlicher und beruflicher Neuorientierung und die Funktion sowie die Wirkung situationsberatender Institutionen, wie Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen
7. Konzepte für suchtspezifische, berufliche Integrationsprozesse
8. Integrationsschritte zum weitgehend "normalen" Leben und zur Erwerbstätigkeit
9. Praxisreflexionen

Termin

Termin
12.05.2025, 09:00 Uhr – 16:00 Uhr
Verfügbarkeit
Plätze verfügbar
Veranst.-Nr.
III.392-OS

Veranstaltungsort

Online-Seminar
Online-Seminar
Zoom

Veranstaltungs­leitung

  • Silke Brandt
    Diplom-Psychologin, Managementtrainerin & Master-Coach (IDGfC)

Zielgruppe

Beschäftigte der Jobcenter

Voraussetzung

PC mit Webcam und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung. Die Installation der Zoom-App ist empfehlenswert.

Gebühr

160,00 € 152,00 € pro Person

Anmeldung

Es ist eine Registrierung erforderlich. Haben Sie Fragen zu dem Seminar oder möchten sich ohne Registrierung anmelden? Dann schreiben Sie uns hier.

Bei Fragen für Sie da:

Foto
Nicole Himmel
Telefon 02151 861370
Foto
Jamie Fischer
Telefon 02151 861388